Milk-Run
Milk-Run oder die "Milchmannregel" ist eine bestimmte Ausprägung der Direktbeschaffung und definiert den Weg, auf dem Produkte von einem Lieferanten zu vielen Kunden oder von vielen Lieferanten zu einem Kunden transportiert werden.
Kurzbeschreibung
Im Falle von Milk-Run wird die Lieferung vom Kunden so organisiert, dass der ausgelagerte Spediteur eine bestimmte Gruppe von Lieferanten nach einer festgelegten Route abfährt, die Lieferungen "einsammelt" und dann zum Kunden zurückkehrt.
Diesem Prinzip liegt der Gedanke eines effizienten und ökologischen Liefersystems zugrunde. Es setzt jedoch die exakte Fähigkeit voraus, die Bestellungen mit einer Vielzahl von Lieferanten vor allem nach lokalen und logistisch-produktiven Kriterien zu koordinieren. Bei Milk-Run werden die Lieferungen grundsätzlich nach dem Loco-Factory-Prinzip abgewickelt. Grundsätzlich sollte Milk-Run aus zwei bis zehn Lieferanten bestehen, um eine optimale Auslastung der Ladekapazität zu erreichen.
Aufgaben und Ziele
Durch die Gruppierung und Verknüpfung können die Transportkosten minimiert werden. Neben diesem wichtigen Punkt ist auch die Schaffung einer besseren Kontrolle in der Beschaffung, insbesondere für produzierende Unternehmen, zu erwähnen. Die Abgrenzung zu Spediteuren in einem bestimmten Gebiet unterstreicht diesen Vorteil nur. Unter dem Begriff des Gebietsspediteurs versteht man meist Lieferanten, die Aufträge an Spediteure weitergeben. Diese bündeln die Routen von mehreren Lieferanten zu einem Kunden. Milk-Run wird vom Hersteller gesteuert und dient der besseren Steuerung der Lieferprozesse.
Merkmale und Annahmen
Die Option der Direktanlieferung erfordert einen festgelegten Routenplan der so genannten Milk-Runs in Bezug auf Ziele, Mengen und Abschnitte ohne Einbeziehung von Umschlaggeräten.
Die Erstellung von Milk-Run-Routen erfordert eine intensive Planung in einer späteren Phase und die Auswahl der richtigen Lieferanten und Teile. Diese Auswahl erfolgt nach lokalen und physischen Kriterien. Nach geografischen Kriterien wird eine Auswahl möglicher Lieferanten getroffen.
Anmeldung
Ein Beispiel für die Kombination von Milk-Run und Just-in-Time ist Toyota. Toyota kultiviert Milk-Runs in Japan und in den USA mit Erfolg und sichert damit die JIT-Produktion. Die Struktur in Japan erlaubt es, dass verschiedene Montagewerke von einem Lieferanten mit Milk-Run beliefert werden. Aufgrund der Entfernungen erfolgt dies in den USA von mehreren Lieferanten an ein Montagewerk.